Der Begriff Zeitarbeit umfasst alle Vertragsverhältnisse, die Zeitarbeitnehmer, Arbeitgeber als Verleiher und Unternehmen als Entleiher betreffen. Ursprünglich stammt die Idee der Arbeitnehmerüberlassung aus den USA. Nach dem 2. Weltkrieg verbreitete sich diese für alle Beteiligten praktische Innovation rasant in Europa. Heute ist die moderne Zeitarbeit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Arbeitswelt. Auch im traditionellen Handwerk wird die Zeitarbeit immer wichtiger. Sowohl große internationale Firmen als auch kleine Handwerksbetriebe nutzen die Chance, Handwerker zeitlich flexibel für spezielle Projekte und in Spitzenzeiten einsetzen zu können. Die Handwerker können im Gegenzug jederzeit frei entscheiden, ob und wie lange sie sich im Rahmen des Zeitarbeitsvertrages in eine Projektarbeit einbinden lassen. So haben Handwerker aus allen Bereichen die Wahl sich gezielt für interessante Projekte zu engagieren, die sie beruflich weiterbringen.

Neben der hohen Flexibilität bietet die Zeitarbeit im Handwerk viele weitere Vorteile. Handwerker, die nach einer Orientierungsphase oder beim Einstieg nach der Ausbildung in das Berufsleben die eine oder andere Schwierigkeit sehen, können ihren neuen Arbeitgeber im Rahmen eines Zeitarbeitsvertrages unverbindlich testen. Der wichtigste Vorteil eines Zeitarbeitsvertrages für den Arbeitnehmer ist, dass er mehr oder weniger nur dem Verleiher verpflichtet ist. Gegenüber dem Entleiher besteht auch nach den neusten gesetzlichen Novellierungen keine weitergehende Bindung. Das Weisungsrecht im Sinne des Arbeitsgesetzes verbleibt beim Entleiher. Der Handwerker kann jederzeit gegenüber seinem Arbeitgeber den Wunsch äußern in einem anderen Betrieb eingesetzt zu werden. Fühlt sich der Mitarbeiter aber wohl im entleihenden Betrieb, so besteht die Chance auf eine dauerhafte Übernahme. Sobald der Handwerker den Entleiher von seiner hohen Professionalität überzeugt hat, können die Gespräche über eine Festanstellung stattfinden. Sowohl der Arbeitnehmer als auch das entleihende Unternehmen haben sich bereits vor dem verbindlichen Arbeitsvertrag ein Bild von der täglichen Zusammenarbeit gemacht. Sie können sich vom ersten Tag an aufeinander verlassen.

Neben den großen internationalen Firmen benötigen auch kleinere Handwerksbetriebe immer wieder eine Verstärkung, wenn die Auftragslage bestens ist. Kleinere Betriebe scheuen aber wegen der hohen Lohnnebenkosten und anderer gesetzlicher Schutzvorschriften neue Festanstellungen. Zeitarbeitnehmer lernen im mittelständischen Handwerksbetrieb die gesamte Palette an Auftragsarbeiten, so dass sie sich auch nach der Ausbildung rasch weiterentwickeln. Mit dem Know-how aus dem Kleinbetrieb gelingt vielen Handwerkern der Sprung in die eigene Selbständigkeit.